Die aktuelle Covid-19-Pandemie beinflusst in diesen Tagen ausnahmslos jeden Menschen. Das Thema Corona ist allgegenwärtig. Es dominiert die Nachrichten, es gibt kaum ein Gespräch, in dem die aktuelle Lage nicht Gegenstand ist. Für viele Menschen hat diese Krise neben den emotionalen bereits wirtschaftliche Auswirkungen. Für manchen leider auch massive gesundheitliche.
In der Kreativwirtschaft sind die Auswirkungen in vielen Bereichen überdurchschnittlich spürbar – so auch in der Branche von Synchronschauspieler*innen und Sprecher*innen. Schon vor zwei Wochen haben viele Synchronstudios ihren Betrieb eingestellt, in der Werbebranche gibt es einen starken Rückgang der Aufträge. Noch drastischer trifft es Sprecher*innen und Synchronschauspieler*innen, die sich selbst mit COVID-19 anstecken, da die mit der Krankheit verbundene Quarantäne einen 100-prozentigen Verdienstausfall bedeutet.
Eine Branche darf ihre Stimme nicht verlieren
Wir sind der Meinung, dass eine Branche in solchen Zeiten eng zusammenstehen muss und sich eine – im besten Fall – gemeinsame Stimme bewahrt. Das Motto lautet: Konkurrenz belebt das Geschäft, Solidarität bewahrt es!
Unsere Sozialsysteme und die bereits geleisteten und eventuell noch zu erwartenden staatliche Hilfen bieten in den meisten Fällen ein Fundament. Doch die Situation von Freiberuflern und unständig Beschäftigten ist häufig komplexer, so dass diese Hilfen nicht immer ausreichen oder greifen. Gerade junge Sprecher*innen und Synchronschaupieler*innen, die am Anfang ihres Karrierewegs stehen und zum Beispiel kaum Rücklagen bilden konnten, könnten sich schnell einer schwierigen wirtschaftlichen Situation ausgesetzt sehen.
Solidarität stimmt! - Gemeinsam schauen wir nach vorne
Gemeinsam mit Sprecher*innen und Synchronschauspieler*innen haben wir die Initiative "Solidarität stimmt!" ins Leben gerufen und befinden uns in Gründung eines gemeinnützigen Vereins. Viele Synchronschauspieler*innen und Sprecher*innen unterstützen diese Idee bereits jetzt mit ihrer Stimme. Doch worum geht es genau?
Wir machen das, was wir am besten können: Sprechen! Gemeinsam produzieren wir Hörbücher, aus denen wir jeden Tag 15 Minuten kostenlos und für jeden zugänglich veröffentlichen. Jeden Tag ist eine andere Stimme zu hören. Wir möchten damit eine kurze Auszeit schenken. Wir wissen, dass die Pandemie-Situation und die damit verbundenen Einschränkungen und Sorgen für alle Menschen belastend sind. Wir geben 15 Minuten, um Gedanken schweifen, sich gedanklich entführen und sich akustisch verführen zu lassen.
Kostenlos zu arbeiten ist in der Kreativbranche ein Reizthema. In dieser Situation haben wir uns jedoch bewusst dafür entschieden. Wir möchten gemeinsam etwas Positives schaffen und gleichzeitig dazu aufrufen, unsere Spendenaktion zu unterstützen. "Wer kann, der darf!", lautet die Divise. Und Solidarität messen wir dabei nicht anhand der Höhe des Spendenbetrages. Das Zeichen zählt!
Weil Hilfe manchmal schnell und unbürokratisch sein muss
Die Spenden für "Solidarität stimmt!" fließen in einen Solidaritäts-Fond. Gelder aus diesem Fond sollen schnell und unbürokratisch Sprecher*innen und Synchronschauspieler*innen bereitgestellt werden, wenn sie eine existentielle Notlage bedroht. Die Vergabe dieser Gelder wird im Rahmen eines anonymisierten Verfahrens durch ein Komittee, das mit Synchronschauspieler*innen und Sprecher*innen besetzt ist, beschlossen.
Gemeinsam etwas bewirken
Wir sind uns sicher, dass wir gemeinsam die aktuelle Krise durchstehen werden. Wenn wir mit dieser Aktion einzelne unterstützen und ihnen in einer schwierigen Situation zumindest in ihrer materiellen Not helfen können, haben wir am Ende alle gewonnen! Daher sind wir fest davon überzeugt: "Solidarität stimmt!"
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